Noch zwingt die Corona-Pandemie viele Beschäftigte ins Home-Office. Doch wer jetzt schon über die Rückkehr ins Büro nachdenkt, sollte dabei vielleicht einen prüfenden Blick auf den eigenen Sitzplatz werfen – zumindest, wenn sich dieser in einem Großraumbüro befindet. Wie britische Wissenschaftler nun im Fachblatt «PLOS ONE» berichten, ist für zufriedenes, produktives und teamorientiertes Arbeiten in solchen Büros unter anderem wichtig, was sich im eigenen Sichtfeld befindet.
Großraumbüros gelten seit einiger Zeit als Übel der modernen Arbeitswelt: Sie würden Beschäftigte nicht nur unkonzentriert und unzufrieden machen, sondern sogar gesundheitsschädlich sein, ergaben früherer Studien. Allerdings sei nicht jede Ecke im Großraumbüro gleich, betonen nun Forscher des britischen University College London in einer Studie: Bislang fehlten Erkenntnisse darüber, welche Bedeutung das Layout solcher Großraumbüros habe und welche Unterschiede es mit Blick auf die verschiedenen Schreibtischplätze gebe.
Das Team um die Architektin Kerstin Sailer analysierte 2018 vier Etagen der Londoner Zentrale eines internationalen Technologieunternehmens. Zum einen wurden dessen Mitarbeiter zur Zufriedenheit mit ihren Arbeitsplätzen und Besprechungsräumen befragt, zum anderen wurden spezifische Informationen über die Sitzpositionen aller Teilnehmer erhoben. Die Auswertung der Daten ergab, dass Mitarbeiter mit einer höheren Anzahl von Schreibtischen in ihrem Blickfeld ihre Arbeitsplatzumgebung weniger positiv bewerteten. Ein Grund dafür, so die Autoren der Studie, könne sein, dass die verstellte Sicht ablenkend wirke und es schwieriger sei, mit Kollegen zu sprechen, ohne andere zu stören.
Ebenso empfanden es die Mitarbeiter als negativ, wenn ihre Schreibtische vom Hauptraum abgewandt standen und sich in ihrem Rücken viele Kollegen befanden. Hier vermuten die Wissenschaftler, dass eine solche Sitzposition zu einem Gefühl mangelnder Kontrolle über die Umgebung führen könnte. Befragte aus diesen beiden Gruppen neigten insgesamt auch dazu, Aspekte der Teamarbeit wie den Austausch von Informationen mit anderen, die Teamidentität und den Zusammenhalt negativ zu bewerten.
Im Gegensatz dazu schätzten sich jene Mitarbeiter, die dem Raum zugewandt saßen und relativ wenige Schreibtische in ihrer Sichtlinie hatten, als konzentrierter und produktiver ein und ihre Teams als besser verbunden. Ebenso positiv wirkte sich ein Fensterplatz aus: Die entsprechenden Mitarbeiter fühlten sich produktiver und konzentrierter als diejenigen, die an Wänden saßen.
Allerdings hatte die Studie nur eine Rücklaufquote von 16 Prozent. Zudem, so schränken die Autoren selbst ein, leiteten sich die Erkenntnisse lediglich aus einer einzigen Firma ab. Entsprechend seien weitere Untersuchungen nötig, um zu überprüfen, ob sich die Ergebnisse verallgemeinern ließen.
Insgesamt berichteten Mitarbeiter in kleineren Großraumbüros über eine höhere Zufriedenheit mit dem Zusammenhalt im Team, dem Austausch von Informationen mit Kollegen, der Konzentration und dem produktiven Arbeiten. Gerade in der Technologiebranche sei der Trend indes ein ganz anderer: «In den letzten Jahren haben viele große Technologieunternehmen „Kathedralen“ der Interaktion geplant oder gebaut, hauptsächlich im Silicon Valley», schreiben die Autoren.
Solche Entwürfe würden sich mit großen, offenen Grundflächen rühmen, um Begegnungen und Zusammenarbeit zu unterstützen, die für Wissensarbeit unerlässlich seien: «Unsere Ergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass ein nuancierterer Ansatz in Bezug auf Offenheit vorzuziehen sein könnte.» Konkret empfehlen die Wissenschaftler die Gestaltung kleinerer und intimerer Bereiche.
Insgesamt zeichnet die Studie so ein differenzierteres Bild vom Großraumbüro, das in den vergangenen Jahren durch andere Untersuchungen eher in Verruf geraten ist: So kamen etwa Forscher der Harvard Universität 2018 zu dem Schluss, dass das Großraumbüro für die direkte Kommunikation eher schädlich denn nützlich ist. Eine australische Überblicksstudie stellte schon 2008 fest, dass die Mehrheit der Beschäftigten in Großraumbüros über Reizüberflutung, niedrigere Produktivität, geringere Zufriedenheit und einen Verlust an Privatsphäre klagen.
Und auch eine Befragung der Hochschule Luzern von 2010 mit rund 1200 Büroangestellten ergab mehr Unzufriedenheit und Ablenkung, ebenso stieg die Krankheitsrate mit der Zahl der Mitarbeiter, die in einem Büro arbeiten. Bereits damals waren die Autoren zu dem Schluss gekommen: «Im Sinne der Nachhaltigkeit wäre es deshalb wünschenswert, wenn Unternehmen in Zukunft nicht nur die Flächenkosten in Franken pro Arbeitsplatz in ihre Wirtschaftlichkeitsberechnungen einbeziehen, sondern auch die indirekten Kosten, die durch negative Umgebungsbedingungen entstehen und zu Einschränkungen der Produktivität und zu Absenzen (Abwesenheiten) führen.»
Quelle: dpa, spiegel.de, Alice Lanzke, 30.4.2021
Mehr als ein Drittel der Beschäftigten arbeitet regelmäßig im Homeoffice – bei hoher Zufriedenheit und Produktivität
Homeoffice hat sich in der deutschen Arbeitswelt etabliert. Doch ein gewisses Homeoffice-Potenzial bleibt ungenutzt: Fast die Hälfte aller Beschäftigten könnte – von der Tätigkeit her – ganz oder zu einem großen Teil von zu Hause aus arbeiten. Tatsächlich ist aber nur jeder und jede Dritte regelmäßig im Homeoffice aktiv. Einer kleinen Minderheit fehlt die Erlaubnis ihrer Firma und neun Prozent entscheiden sich selbst bewusst dagegen. Gleichzeitig sind Arbeitszufriedenheit und Produktivität im Homeoffice hoch und in den vergangenen Monaten noch gestiegen. Das zeigt die Homeoffice-Studie der DAK-Gesundheit. Die Krankenkasse hat jetzt ein Update zu ihrer Sonderanalyse „Digitalisierung und Homeoffice in der Corona-Krise“ erstellt und dazu ergänzend auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber nach ihrer Einschätzung befragt.
Mit dem Update liegt eine einmalige Längsschnittstudie zu Digitalisierung und Homeoffice vor, die den Stand vor Corona, während der ersten sowie vor der dritten Welle miteinander vergleicht. Befragt wurde im Februar 2021 eine für Deutschland repräsentative Stichprobe von über 7.000 Beschäftigten, von denen knapp 5.000 bereits bei den Erhebungen im April/Mai 2020 und im Dezember 2019 dabei waren. Damit sind die Ergebnisse der DAK-Studie in hohem Maße repräsentativ. Sie zeigen auf, dass für die Mehrheit der Beschäftigten die positiven Aspekte des Homeoffice überwiegen. Die durch die Pandemie bedingte Sondersituation, etwa die gleichzeitige Betreuung von Kindern während der Arbeit zu Hause, wird als belastend empfunden, aber als Auswirkung der Krise nicht dem Homeoffice selbst angelastet. Allerdings verfügt eine Minderheit der Befragten über keine besonderen Strategien, um im Homeoffice gut arbeiten zu können. Das Risiko von Überforderung und Überlastung ist hier gegeben.
„Homeoffice hat sich in der Arbeitswelt etabliert“
Vor der Pandemie waren nur zehn Prozent fast täglich oder zumindest mehrmals pro Woche im Homeoffice. Seit der Corona-Krise hat sich ihr Anteil mehr als verdreifacht: Im Februar 2021 sind 38 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer regelmäßig von zu Hause aus tätig. Damit ist das Niveau vor der dritten Pandemie-Welle in etwa so hoch wie während der ersten. „Das Homeoffice hat sich in der Arbeitswelt etabliert und kann zu einer Erfolgsgeschichte werden“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Das funktioniert – wie wir sehen – auch ohne gesetzliche Verpflichtung.“
Homeoffice-Potenzial ist fast ausgeschöpft
Von ihrem Tätigkeitsprofil her könnten 45 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach eigener Auskunft zumindest für einen großen Teil ihrer Arbeitszeit ins Homeoffice gehen. Neun Prozent entscheiden sich bewusst dagegen, drei Prozent berichten von einem Verbot ihrer Firma. Von denjenigen, die von sich aus lieber ins Büro gehen, berichten viele von zu viel Ablenkung zu Hause (28 Prozent), dem Unvermögen, sich abzugrenzen (24 Prozent) oder sich allein zu organisieren (17 Prozent). Ein Drittel hat auch mindestens ein Kind unter zwölf Jahren mit – in Corona-Zeiten – eingeschränkter Betreuung durch Kita oder Schule. „Menschen mit potenziell Homeoffice-geeigneten Jobs gehen ins Büro und verzichten aufs mobile Arbeiten, weil sie zu Hause zu wenig Platz haben und vertrauliche Unterlagen nicht einfach auf dem Sofa bearbeiten können“, sagt Andreas Storm. „Keine politisch verordnete Homeoffice-Pflicht kann an der Tatsache etwas ändern, dass sich für einen gewissen Anteil der Beschäftigten das Büro nicht einfach so ins Wohnzimmer verlagern lässt!“
Tatsächlich gibt es nur eine sehr kleine Minderheit, die allein aus eher unbedeutenden Gründen weiter in die Firma fährt. Zu solchen Gründen gehören „gern mal rauskommen“ und „Kollegen sehen“ oder auch als kompliziert empfundene Firmenregeln fürs Homeoffice. „Potenzial für zukünftig noch mehr Arbeit von zu Hause aus sehen wir allein bei einer sehr kleinen Gruppe an Beschäftigten, die unter zwei Prozent in Deutschland ausmacht“, fasst Hans-Dieter Nolting die Studienergebnisse seines IGES-Instituts zusammen.
Produktivität im Homeoffice ist hoch
Grundsätzlich leisten die Beschäftigten im Homeoffice viel. Der Anteil derer, die sich bei der Arbeit in den eigenen vier Wänden sogar als produktiver empfinden, ist im Verlauf der Corona-Krise noch gestiegen: Er lag im April/Mai 2020 bei 57 Prozent und im Februar 2021 bei 63 Prozent. Auch die Arbeitgeber halten ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Hause im Großen und Ganzen für ebenso produktiv wie im Büro. In mittelständischen und großen Unternehmen ist Homeoffice deutlich verbreiteter als in Kleinbetrieben. Großbetriebe stellen ihren Beschäftigten auch mehrheitlich passende Arbeitsmittel wie Laptop, Monitor, Tastatur oder sogar Büromöbel ins Heim.
Arbeitszufriedenheit und Work-Life-Balance weiterhin hoch
Das Update der DAK-Studie zeigt, dass die Beschäftigten auch nach Monaten im Homeoffice weiterhin sehr zufrieden sind. Die Arbeitszufriedenheit ist im Februar 2021 sogar noch gestiegen. Die große Mehrheit (72 Prozent) kann zudem Beruf und Familie gut miteinander vereinbaren. Im Verlauf der Corona-Krise hat auch hier der Anteil derjenigen, die Vorteile für sich wahrnehmen, zugenommen (plus sechs Prozentpunkte).
Risiko der Über- und Fehlbelastung durch das Homeoffice
Insgesamt haben die Menschen mittlerweile viel digitale Erfahrung gesammelt und besitzen nach eigener Einschätzung mehrheitlich eine gute Kompetenz für das Homeoffice. Sie verfügen über Strategien, die ihnen helfen, gut von zu Hause aus zu arbeiten: Sie geben ihrem Arbeitstag eine klare Zeitstruktur, legen Beginn und Arbeitsende klar fest, richten sich Pausen ein und halten virtuell persönlichen Kontakt mit ihrem Team. Allerdings zeigt die Studie auch, dass eine Minderheit von vier Prozent über keine einzige der genannten Strategien verfügt. Auch wenn parallel zur Homearbeit Kinder zu betreuen sind, ist es für die Betroffenen schwerer. 44 Prozent der Beschäftigten mit Kind unter zwölf Jahren sagen, sie seien häufig abgelenkt. Und die große Mehrheit bekommt von ihrer Firma nur einen Laptop und hat deshalb daheim eine ergonomisch unzureichende Ausstattung. „Wenn Beschäftigte im Homeoffice regelmäßig über ihre Grenzen gehen, besteht langfristig das Risiko einer Über- und Fehlbelastung. Es muss für Arbeitgeber ein Warnsignal sein, wenn sich zum Beispiel die Überstunden häufen“, sagt Andreas Storm. „Hier sind auch die Arbeitgeber in der Fürsorgepflicht.“ Tatsächlich bietet bisher nur eine Minderheit der Firmen (13 Prozent) Schulungen zur Arbeit im Homeoffice an, bei denen auch gesundes Selbstmanagement Thema sein müsste.
Online-Angebot zum gesunden Arbeiten im Homeoffice
Unter dem Eindruck der Veränderungen hat die DAK-Gesundheit ihre Online-Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung erweitert. Sie bietet Firmen Online-Workshops und -Schulungen für ihre Mitarbeiter an, die gesundes Arbeiten im Homeoffice unterstützen. Ein Teil der Angebote ist für Versicherte aller Krankenkassen kostenfrei zugänglich. Weitere Informationen zum Homeoffice und zur aktuellen Studie veröffentlicht die Krankenkasse unter: www.dak.de/homeoffice
Die DAK-Gesundheit ist mit rund 5,6 Millionen Versicherten die drittgrößte gesetzliche Krankenkassen Deutschlands.
Quelle: DAK, 20.4.2021
https://www.dak.de/dakonline/live/dak/bundesthemen/dak-studie-homeoffice-potenzial-ist-fast-ausgeschoepft-2447812.html#/
Die Corona-Pandemie hat die Arbeit von Führungskräften in Unternehmen verändert. Das ergab eine repräsentativen Umfrage unter mehr als 1000 Beschäftigten in Deutschland, die im Auftrag der «Initiative Chefsache» durchgeführt wurde.Je häufiger Angestellte und Führungskräfte im Home Office sind und damit auch eigenständiger arbeiten, umso wichtiger ist laut Umfrage eine offene Unternehmenskultur – auch um die Verbundenheit mit der eigenen Firma aufrechtzuerhalten. In der Umfrage gaben 42 Prozent der befragten Führungskräfte an, im Januar 2021 im Home Office gewesen zu sein. Das waren 20 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.Seit dem ersten Lockdown vor einem Jahr sinkt der Erhebung zufolge das Zugehörigkeitsgefühl: 81 Prozent der Führungskräfte gaben an, ein ausgeprägtes Zugehörigkeitsgefühl zu ihrem Arbeitgeber zu haben, im Januar 2020 waren es 84 Prozent. Laut Umfrage könnte dies daran liegen, dass das Führen des Teams von zu Hause aus schwieriger ist.Gleichzeitig verlieren die Führungskräfte laut Umfrage das Interesse an einer offenen Unternehmenskultur. Im Januar 2020 gaben noch 59 Prozent der Befragten an, Interesse an einer solchen Kultur zu haben
– im Januar 2021 waren es 47 Prozent. Insgesamt wünschen sich die meisten Führungskräfte (74 Prozent) ein Arbeitsleben im Vorkrisenmodus zurück.
„Chefsache“ ist nach eigener Aussage ein Netzwerk von Führungskräften aus Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlichem Sektor und Medien, das sich der Chancengerechtigkeit von Frauen und Männern persönlich verpflichtet fühlt. Anspruch und Ziel von „Chefsache“ ist es, als Initiative mit Vorbildcharakter den notwendigen gesellschaftlichen Wandel mit neuen Konzepten und Ansätzen zu unterstützen.
Quelle: dpa, Initiative Chefsache
Etwa drei von vier Beschäftigten, die Homeoffice in teils hohem Umfang nutzen, sind damit zufrieden. Darüber hinaus nehmen 60 Prozent der Beschäftigten Homeoffice als hilfreich und als wenig oder nicht belastend wahr. Beschäftigte, die wenigstens gelegentlich von zu Hause arbeiten, schätzen die eigene Arbeit zudem mehrheitlich als effizienter ein als vor der Pandemie. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.
„Diese Entwicklung über die Zeit deutet auf Gewöhnungs- und Lerneffekte hin: nach anfänglich notwendigen Anpassungsprozessen funktionierte der Umgang mit der neuen Arbeitsorganisation zunehmend besser“, so die Autorinnen und Autoren.
Etwa 70 Prozent derjenigen mit der Möglichkeit auf Homeoffice wünschen sich für die Zukunft entweder einen flexiblen Einsatz oder eine regelmäßige Nutzung für zwei oder drei Tage pro Woche. Eine komplette Rückkehr zum Präsenzbetrieb wollen hingegen nur wenige. „Umso wichtiger ist daher die frühzeitige Auseinandersetzung mit langfristigen und einvernehmlichen Lösungen hinsichtlich der Arbeitsplatzausstattung und -gestaltung, in der Arbeitgeber, Beschäftigte, Betriebs- und Personalräte, Sozialpartner und die Politik gleichermaßen gefragt sind“, so die Forscherinnen und Forscher.
Der Abbau von zuvor bestehenden Vorbehalten und Hindernissen von Betrieben und Beschäftigten ermöglichte die zunehmende Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice. Dazu zählen zum Beispiel der Wunsch der Vorgesetzten nach Anwesenheit des Beschäftigten. Dieses Hindernis nannten zum Zeitpunkt der Befragung im April und Mai 2020 nur noch rund 17 Prozent der Beschäftigten ohne Homeoffice, 2017 waren es noch über 60 Prozent. Bei 18 Prozent der Beschäftigten, die ausschließlich im Betrieb arbeiteten, verhinderte der Wunsch nach einer Trennung von Beruf und Privatem das Arbeiten von zu Hause, vor der Pandemie galt dies noch für rund 50 Prozent. Am stärksten aber sank der Anteil der Befragten, die aufgrund einer erschwerten Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen nicht im Homeoffice arbeiteten. 19 Prozent der Beschäftigten nannten diesen Grund, vor der Pandemie waren es noch 70 Prozent.
Datenbasis für die Analysen sind das „Hochfrequente Online Personen Panel“ aus der Befragung „Leben und Erwerbstätigkeit in Zeiten von Corona“ (HOPP) und die Corona-Zusatzbefragung des Linked Personnel Panel (LPP) des Projektes „Arbeitsqualität und wirtschaftlicher Erfolg“.
Die IAB-Studie ist abrufbar unter http://doku.iab.de/kurzber/2021/kb2021-05.pdf.
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, 8.3.2021
Wir alle wissen aus eigener Erfahrung, wie gut es sich anfühlt, wenn uns Anerkennung und Achtung entgegengebracht werden. Positive Zuwendung, Lob und Dankbarkeit.
Dennoch scheint Wertschätzung nicht den Stellenwert zu haben, der ihr zukommt. Und gerade in diesen Pandemiezeiten ist Wertschätzung wichtiger denn je. Im Alltag, am Arbeitsplatz, im Umgang miteinander. An Publikationen zum Thema mangelt es nicht. Und häufig beschäftigen sich Personalentwickler, Trainer und Psychologen damit.
Ein Autor, den man nicht sofort mit dem Thema in Zusammenhang bringt, hat auf kluge Weise wichtige Facetten beleuchtet. Auch weil er erst kürzlich im Spiegel über kriminelle Psychopathen gesprochen hat. In Deutschland ist er vielen Experten ein Begriff. Reinhard Haller ist ein äußerst erfahrener und angesehener Psychiater, Therapeut und Neurologe. Und gleichzeitig ein äußerst ambitionierter Autor. Gutachter von spektakulären Kriminalfällen und Serienmördern wie Jack Unterweger. Da klingt es eben überraschend, wenn sich jemand der sich jahrzehntelang mit psychischen Erkrankungen und der Macht der Kränkung befasst hat, ein Buch über das Wunder der Wertschätzung schreibt.
Genau das hat Haller getan und Wertschätzung als Schlüssel für mehr Ausstrahlung, Selbstbewusstsein und ein besseres Miteinander identifiziert. Sein Motto: wie wir andere stark machen und dabei selbst stärker werden. Ein Programm im Alltag und für die Arbeitswelt.
Vielleicht ist Reinhard Haller gerade deshalb der Richtige, um tiefgründig und ausgiebig über Wertschätzung zu schreiben. Besonders deshalb, weil sich Haller gut mit Kränkungen auskennt. Der renommierte österreichische Gerichtspsychiater hat sich intensiv mit den Ursachen und Folgen von Demütigungen beschäftigt.
Wissenschaftler wie Haller studieren, welche Motive zu Morden oder Brandstiftungen führen. Auch, wie es zum Abbau von Beziehungen, Familientragödien oder Racheakten kommt. Alles auch Gründe für internationale Konflikte, Terroranschläge und Amokläufe.
Da stellt sich besonders die Frage, die er stellt, wie man die eigenen Ressourcen stärkt, wenn der Selbstwert außer Kontrolle gerät. Wie kann Wertschätzung zu einer Haltung werden?
Dafür bietet Haller seine sieben Stufen der Wertschätzung an:
Achtsamkeit
Respekt/Achtung
Anerkennung
Wertschätzung
Vertrauen
Das Fundament, auf dem alles aufbaut, seien Aufmerksamkeit und Beachtung. „Manche Menschen tun sehr viel, um Aufmerksamkeit zu bekommen.… Hinter allem steht der Wunsch, beachtet, wahrgenommen, geschätzt, bewundert und letztlich geliebt zu werden.“
Wichtige Hinweise, auch für Führungskräfte im Arbeitsleben, bietet so sein Kapitel zur Psychologie des Lobens und Dankens. „Lob motiviert, ruft Zufriedenheit und Stolz hervor und stärkt das Selbstvertrauen.“
Impulse, wie Wertschätzung im Alltag umsetzbar ist. In seiner kleinen Abhandlung zum Betriebsklima wird ein Wertschätzungsdefizit als Stressor ersten Ranges dargestellt. In seinen Hinweisen zum Thema Mobbing beschreibt er den klassischen Mobber als an Über- oder Unterforderung, an Minderwertigkeitsgefühlen und Identitätsproblemen leidenden Täter. In der Führungskraft als Vorbild sieht er eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung einer Wertschätzungs-kultur in einem Unternehmen.
Wertschätzung, das wahre Wunder bewirkt. Wertschätzung aktiviere unser Belohnungszentrum im Gehirn und hemmt das Angstzentrum. In kürzester Zeit entfalten sich Kreativität, Motivation und Beziehungsfähigkeit. Wenn das nachhaltig geschieht, könnte es gar Persönlichkeiten positiv verändern. Für Haller ist Wertschätzung eine Wundermedizin, in der Beziehung ebenso wie im Berufsleben. In seinem rund 200-seitigen Buch beschreibt er praktische Impulse für eine wertschätzende Grundhaltung. Nach seinem Motto: andere stark machen und dabei selbst stärker werden.
Prof. Dr. Reinhard Haller
„Das Wunder der Wertschätzung„
Verlag GU, 2019
Das weltweit operierende Start-up Staffbase mit Hauptsitz in Chemnitz und das kanadische Unternehmen Bananatag fusionieren zu einem Unternehmen für interne Kommunikation. Unter der Marke Staffbase bündeln die Anbieter ihre Expertise für Kommunikationskanäle wie zum Beispiel Intranets, Mitarbeiter-Apps oder E-Mail-Lösungen und bauen damit ihre Vorreiterschaft aus.
Startup aus Chemnitz
Staffbase wurde 2014 in Chemnitz gegründet und hat sich zu einem weltweit führenden Anbieter für Mitarbeiter-Apps und moderne Intranets zur Verbesserung der Mitarbeiterkommunikation entwickelt. Die Produkte werden von mehr als 2 Millionen Menschen genutzt und regelmäßig mit Awards ausgezeichnet. Zu den über 400 Kunden weltweit zählen unter anderem Deutsche Post DHL, T-Systems, Viessmann, Adidas, Paulaner, MAN Truck & Bus SE sowie Audi.
Seit der Gründung im Jahr 2011 begleitet Bananatag über 600 Kunden (z. B. IKEA, Samsung) beim Aufbau moderner Kommunikationsplattformen. In den letzten zwei Jahren wurde das Start-up mehrfach für sein innovatives Produkt und schnelles Wachstum ausgezeichnet, u.a. schaffte es Bananatag auf die Liste der Deloitte North American Fast 500.
Weltweit erste Komplettlösung für interne Kommunikation
Durch den Zusammenschluss der beiden Anbieter wächst der Kundenstamm auf weltweit über 1000 Kunden, die in Zukunft von der ersten Komplettlösung für interne Kommunikation profitieren können. Die etablierte Plattform für Mitarbeiter-App und Intranet wird um eine native Lösung für E-Mail-Kommunikation sowie tiefergehende Integrationen mit den Kollaborationstools Slack und Microsoft 365, inklusive Microsoft Teams und SharePoint, erweitert.
Die neue Staffbase-Plattform ermöglicht Unternehmen eine zeitnahe und wirkungsvolle Kommunikation mit allen ihren Mitarbeiter*innen: von der Erstellung der Botschaften im Unternehmensdesign über die schnelle und zuverlässige Veröffentlichung der Nachrichten bis hin zur Wirkungsmessung von Kommunikationsmaßnahmen. Insbesondere während der COVID-19-Pandemie hat sich erneut deutlich gezeigt, dass der internen Kommunikation eine Schlüsselrolle zufällt, um das Überleben von Unternehmen zu sichern.
Entscheidende Innovation für die Kommunikationsbranche
„Diese Fusion ist eine fantastische Nachricht für unser Team, unsere Kund*innen und die gesamte Branche,“ sagt Dr. Martin Böhringer, Staffbase-Geschäftsführer und Mitgründer. „Unsere Mission lautet seit jeher zum perfekten Partner für interne Kommunikator*innen zu werden. Nun bekommen wir ordentlich Rückenwind, indem wir unsere Kräfte mit einem anderen Vorreiter bündeln. Damit schaffen wir die weltweit ersten Komplettlösung für interne Kommunikation.“
„Das ist ein großartiger Tag für Bananatag und die Bekanntmachung im Team hat für echte Freude gesorgt,“ so Corey Wagner, Geschäftsführer und Mitgründer des kanadischen Unternehmens. „Wir sind stolz, unser Segment durch innovative Produkte anzuführen und diese Fusion bedeutet einen riesigen Sprung für unsere Kund*innen und die gesamte Industrie. Auch kulturell könnten wir uns keinen besseren Partner als Staffbase wünschen. Bei uns gelten die gleichen Werte und davon haben wir bei unseren ersten gemeinsamen Schritten bereits sehr profitiert.“
Integration der Produkte gestartet
Durch die Fusion wächst Staffbase auf über 450 Mitarbeiter*innen an und betreibt 11 Büros, u.a. in Vancouver, New York, London, Amsterdam und diversen Standorten in Deutschland mit Hauptsitz in Chemnitz. Das gemeinsame Unternehmen steigt zum größten, umsatzstärksten und am schnellsten wachsenden Anbieter für interne Kommunikationssoftware am Markt auf.
„Wir haben bereits die Weichen für eine Integration unserer Produkte gestellt und machen schnelle Fortschritte bei der Zusammenführung unserer Teams,“ erklärt CEO Dr. Martin Böhringer, der erst vor kurzem den Kauf des Berliner Start-ups Teambay verkündete. „Das sind die wichtigsten Erfolgskriterien für die nächste Wachstumsphase und wir könnten uns keine besseren Bedingungen wünschen.“
Staffbase ist der weltweit führende Anbieter für Mitarbeiter-Apps und moderne Intranets zur Verbesserung der Mitarbeiterkommunikation in großen und internationalen Unternehmen. Durch die mobile Version können Arbeitgeber ihre Mitarbeiter*innen überall sicher erreichen – ob im Büro, zu Hause, in der Fabrikhalle oder unterwegs. Die Plattform ermöglicht der Belegschaft einen besseren Zugang zu Unternehmensinformationen und den Tools für den digitalen Arbeitsplatz. Mit Hauptsitz in Chemnitz und Büros in New York, Amsterdam, London, München, Leipzig, Berlin, Dresden und Köln ermöglicht Staffbase interne Kommunikation, die bei allen Mitarbeiter*innen ankommt. Das bestätigen mehr als 400 Kund*innen weltweit – darunter DHL, T-Systems, Viessmann, Adidas, Paulaner, MAN Truck & Bus SE sowie Audi.
Quelle: staffbase.com.