Umfrage: Pandemie verändert Arbeitsweise von Führungskräften


Die Corona-Pandemie hat die Arbeit von Führungskräften in Unternehmen verändert. Das ergab eine repräsentativen Umfrage unter mehr als 1000 Beschäftigten in Deutschland, die im Auftrag der «Initiative Chefsache» durchgeführt wurde.Je häufiger Angestellte und Führungskräfte im Home Office sind und damit auch eigenständiger arbeiten, umso wichtiger ist laut Umfrage eine offene Unternehmenskultur – auch um die Verbundenheit mit der eigenen Firma aufrechtzuerhalten. In der Umfrage gaben 42 Prozent der befragten Führungskräfte an, im Januar 2021 im Home Office gewesen zu sein. Das waren 20 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.Seit dem ersten Lockdown vor einem Jahr sinkt der Erhebung zufolge das Zugehörigkeitsgefühl: 81 Prozent der Führungskräfte gaben an, ein ausgeprägtes Zugehörigkeitsgefühl zu ihrem Arbeitgeber zu haben, im Januar 2020 waren es 84 Prozent. Laut Umfrage könnte dies daran liegen, dass das Führen des Teams von zu Hause aus schwieriger ist.Gleichzeitig verlieren die Führungskräfte laut Umfrage das Interesse an einer offenen Unternehmenskultur. Im Januar 2020 gaben noch 59 Prozent der Befragten an, Interesse an einer solchen Kultur zu haben
– im Januar 2021 waren es 47 Prozent. Insgesamt wünschen sich die meisten Führungskräfte (74 Prozent) ein Arbeitsleben im Vorkrisenmodus zurück.

„Chefsache“ ist nach eigener Aussage ein Netzwerk von Führungskräften aus Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlichem Sektor und Medien, das sich der Chancengerechtigkeit von Frauen und Männern persönlich verpflichtet fühlt. Anspruch und Ziel von „Chefsache“ ist es, als Initiative mit Vorbildcharakter den notwendigen gesellschaftlichen Wandel mit neuen Konzepten und Ansätzen zu unterstützen.

Quelle: dpa, Initiative Chefsache

Die meisten Beschäftigten nehmen die Arbeit im Homeoffice als positiv wahr

Etwa drei von vier Beschäftigten, die Homeoffice in teils hohem Umfang nutzen, sind damit zufrieden. Darüber hinaus nehmen 60 Prozent der Beschäftigten Homeoffice als hilfreich und als wenig oder nicht belastend wahr. Beschäftigte, die wenigstens gelegentlich von zu Hause arbeiten, schätzen die eigene Arbeit zudem mehrheitlich als effizienter ein als vor der Pandemie. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

„Diese Entwicklung über die Zeit deutet auf Gewöhnungs- und Lerneffekte hin: nach anfänglich notwendigen Anpassungsprozessen funktionierte der Umgang mit der neuen Arbeitsorganisation zunehmend besser“, so die Autorinnen und Autoren. 
Etwa 70 Prozent derjenigen mit der Möglichkeit auf Homeoffice wünschen sich für die Zukunft entweder einen flexiblen Einsatz oder eine regelmäßige Nutzung für zwei oder drei Tage pro Woche. Eine komplette Rückkehr zum Präsenzbetrieb wollen hingegen nur wenige. „Umso wichtiger ist daher die frühzeitige Auseinandersetzung mit langfristigen und einvernehmlichen Lösungen hinsichtlich der Arbeitsplatzausstattung und -gestaltung, in der Arbeitgeber, Beschäftigte, Betriebs- und Personalräte, Sozialpartner und die Politik gleichermaßen gefragt sind“, so die Forscherinnen und Forscher.

Der Abbau von zuvor bestehenden Vorbehalten und Hindernissen von Betrieben und Beschäftigten ermöglichte die zunehmende Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice. Dazu zählen zum Beispiel der Wunsch der Vorgesetzten nach Anwesenheit des Beschäftigten. Dieses Hindernis nannten zum Zeitpunkt der Befragung im April und Mai 2020 nur noch rund 17 Prozent der Beschäftigten ohne Homeoffice, 2017 waren es noch über 60 Prozent. Bei 18 Prozent der Beschäftigten, die ausschließlich im Betrieb arbeiteten, verhinderte der Wunsch nach einer Trennung von Beruf und Privatem das Arbeiten von zu Hause, vor der Pandemie galt dies noch für rund 50 Prozent. Am stärksten aber sank der Anteil der Befragten, die aufgrund einer erschwerten Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen nicht im Homeoffice arbeiteten. 19 Prozent der Beschäftigten nannten diesen Grund, vor der Pandemie waren es noch 70 Prozent.  

Datenbasis für die Analysen sind das „Hochfrequente Online Personen Panel“ aus der Befragung „Leben und Erwerbstätigkeit in Zeiten von Corona“ (HOPP) und die Corona-Zusatzbefragung des Linked Personnel Panel (LPP) des Projektes „Arbeitsqualität und wirtschaftlicher Erfolg“.

Die IAB-Studie ist abrufbar unter http://doku.iab.de/kurzber/2021/kb2021-05.pdf.

Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, 8.3.2021

Das Wunder der Wertschätzung

Wir alle wissen aus eigener Erfahrung, wie gut es sich anfühlt, wenn uns Anerkennung und Achtung entgegengebracht werden. Positive Zuwendung, Lob und Dankbarkeit.

Dennoch scheint Wertschätzung nicht den Stellenwert zu haben, der ihr zukommt. Und gerade in diesen Pandemiezeiten ist Wertschätzung wichtiger denn je. Im Alltag, am Arbeitsplatz, im Umgang miteinander. An Publikationen zum Thema mangelt es nicht. Und häufig beschäftigen sich Personalentwickler, Trainer und Psychologen damit.

Ein Autor, den man nicht sofort mit dem Thema in Zusammenhang bringt, hat auf kluge Weise wichtige Facetten beleuchtet. Auch weil er erst kürzlich im Spiegel über kriminelle Psychopathen gesprochen hat. In Deutschland ist er vielen Experten ein Begriff. Reinhard Haller ist ein äußerst erfahrener und angesehener Psychiater, Therapeut und Neurologe. Und gleichzeitig ein äußerst ambitionierter Autor. Gutachter von spektakulären Kriminalfällen und Serienmördern wie Jack Unterweger. Da klingt es eben überraschend, wenn sich jemand der sich jahrzehntelang mit psychischen Erkrankungen und der Macht der Kränkung befasst hat, ein Buch über das Wunder der Wertschätzung schreibt.

Genau das hat Haller getan und Wertschätzung als Schlüssel für mehr Ausstrahlung, Selbstbewusstsein und ein besseres Miteinander identifiziert. Sein Motto: wie wir andere stark machen und dabei selbst stärker werden. Ein Programm im Alltag und für die Arbeitswelt.

Vielleicht ist Reinhard Haller gerade deshalb der Richtige, um tiefgründig und ausgiebig über Wertschätzung zu schreiben. Besonders deshalb, weil sich Haller gut mit Kränkungen auskennt. Der renommierte österreichische Gerichtspsychiater hat sich intensiv mit den Ursachen und Folgen von Demütigungen beschäftigt.

Wissenschaftler wie Haller studieren, welche Motive zu Morden oder Brandstiftungen führen. Auch, wie es zum Abbau von Beziehungen, Familientragödien oder Racheakten kommt. Alles auch Gründe für internationale Konflikte, Terroranschläge und Amokläufe.

Da stellt sich besonders die Frage, die er stellt, wie man die eigenen Ressourcen stärkt, wenn der Selbstwert außer Kontrolle gerät. Wie kann Wertschätzung zu einer Haltung werden?

Dafür bietet Haller seine sieben Stufen der Wertschätzung an:

Achtsamkeit

Respekt/Achtung

Anerkennung

Wertschätzung

Vertrauen

Das Fundament, auf dem alles aufbaut, seien Aufmerksamkeit und Beachtung. „Manche Menschen tun sehr viel, um Aufmerksamkeit zu bekommen.… Hinter allem steht der Wunsch, beachtet, wahrgenommen, geschätzt, bewundert und letztlich geliebt zu werden.“

Wichtige Hinweise, auch für Führungskräfte im Arbeitsleben, bietet so sein Kapitel zur Psychologie des Lobens und Dankens. „Lob motiviert, ruft Zufriedenheit und Stolz hervor und stärkt das Selbstvertrauen.“  

Impulse, wie Wertschätzung im Alltag umsetzbar ist. In seiner kleinen Abhandlung zum Betriebsklima wird ein Wertschätzungsdefizit als Stressor ersten Ranges dargestellt. In seinen Hinweisen zum Thema Mobbing beschreibt er den klassischen Mobber als an Über- oder Unterforderung, an Minderwertigkeitsgefühlen und Identitätsproblemen leidenden Täter. In der Führungskraft als Vorbild sieht er eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung einer Wertschätzungs-kultur in einem Unternehmen.

Wertschätzung, das wahre Wunder bewirkt. Wertschätzung aktiviere unser Belohnungszentrum im Gehirn und hemmt das Angstzentrum. In kürzester Zeit entfalten sich Kreativität, Motivation und Beziehungsfähigkeit. Wenn das nachhaltig geschieht, könnte es gar Persönlichkeiten positiv verändern. Für Haller ist Wertschätzung eine Wundermedizin, in der Beziehung ebenso wie im Berufsleben. In seinem rund 200-seitigen Buch beschreibt er praktische Impulse für eine wertschätzende Grundhaltung. Nach seinem Motto: andere stark machen und dabei selbst stärker werden.

Prof. Dr. Reinhard Haller

Das Wunder der Wertschätzung

Verlag GU, 2019

Chemnitzer Staffbase fusioniert zum größten Softwareanbieter für interne Kommunikation

Das weltweit operierende Start-up Staffbase mit Hauptsitz in Chemnitz und das kanadische Unternehmen Bananatag fusionieren zu einem Unternehmen für interne Kommunikation. Unter der Marke Staffbase bündeln die Anbieter ihre Expertise für Kommunikationskanäle wie zum Beispiel Intranets, Mitarbeiter-Apps oder E-Mail-Lösungen und bauen damit ihre Vorreiterschaft aus.

Startup aus Chemnitz

Staffbase wurde 2014 in Chemnitz gegründet und hat sich zu einem weltweit führenden Anbieter für Mitarbeiter-Apps und moderne Intranets zur Verbesserung der Mitarbeiterkommunikation entwickelt. Die Produkte werden von mehr als 2 Millionen Menschen genutzt und regelmäßig mit Awards ausgezeichnet. Zu den über 400 Kunden weltweit zählen unter anderem Deutsche Post DHL, T-Systems, Viessmann, Adidas, Paulaner, MAN Truck & Bus SE sowie Audi.

Seit der Gründung im Jahr 2011 begleitet Bananatag über 600 Kunden (z. B. IKEA, Samsung) beim Aufbau moderner Kommunikationsplattformen. In den letzten zwei Jahren wurde das Start-up mehrfach für sein innovatives Produkt und schnelles Wachstum ausgezeichnet, u.a. schaffte es Bananatag auf die Liste der Deloitte North American Fast 500.

Weltweit erste Komplettlösung für interne Kommunikation

Durch den Zusammenschluss der beiden Anbieter wächst der Kundenstamm auf weltweit über 1000 Kunden, die in Zukunft von der ersten Komplettlösung für interne Kommunikation profitieren können. Die etablierte Plattform für Mitarbeiter-App und Intranet wird um eine native Lösung für E-Mail-Kommunikation sowie tiefergehende Integrationen mit den Kollaborationstools Slack und Microsoft 365, inklusive Microsoft Teams und SharePoint, erweitert.

Die neue Staffbase-Plattform ermöglicht Unternehmen eine zeitnahe und wirkungsvolle Kommunikation mit allen ihren Mitarbeiter*innen: von der Erstellung der Botschaften im Unternehmensdesign über die schnelle und zuverlässige Veröffentlichung der Nachrichten bis hin zur Wirkungsmessung von Kommunikationsmaßnahmen. Insbesondere während der COVID-19-Pandemie hat sich erneut deutlich gezeigt, dass der internen Kommunikation eine Schlüsselrolle zufällt, um das Überleben von Unternehmen zu sichern.

Entscheidende Innovation für die Kommunikationsbranche

„Diese Fusion ist eine fantastische Nachricht für unser Team, unsere Kund*innen und die gesamte Branche,“ sagt Dr. Martin Böhringer, Staffbase-Geschäftsführer und Mitgründer. „Unsere Mission lautet seit jeher zum perfekten Partner für interne Kommunikator*innen zu werden. Nun bekommen wir ordentlich Rückenwind, indem wir unsere Kräfte mit einem anderen Vorreiter bündeln. Damit schaffen wir die weltweit ersten Komplettlösung für interne Kommunikation.“

„Das ist ein großartiger Tag für Bananatag und die Bekanntmachung im Team hat für echte Freude gesorgt,“ so Corey Wagner, Geschäftsführer und Mitgründer des kanadischen Unternehmens. „Wir sind stolz, unser Segment durch innovative Produkte anzuführen und diese Fusion bedeutet einen riesigen Sprung für unsere Kund*innen und die gesamte Industrie. Auch kulturell könnten wir uns keinen besseren Partner als Staffbase wünschen. Bei uns gelten die gleichen Werte und davon haben wir bei unseren ersten gemeinsamen Schritten bereits sehr profitiert.“

Integration der Produkte gestartet

Durch die Fusion wächst Staffbase auf über 450 Mitarbeiter*innen an und betreibt 11 Büros, u.a. in Vancouver, New York, London, Amsterdam und diversen Standorten in Deutschland mit Hauptsitz in Chemnitz. Das gemeinsame Unternehmen steigt zum größten, umsatzstärksten und am schnellsten wachsenden Anbieter für interne Kommunikationssoftware am Markt auf.

„Wir haben bereits die Weichen für eine Integration unserer Produkte gestellt und machen schnelle Fortschritte bei der Zusammenführung unserer Teams,“ erklärt CEO Dr. Martin Böhringer, der erst vor kurzem den Kauf des Berliner Start-ups Teambay verkündete.  „Das sind die wichtigsten Erfolgskriterien für die nächste Wachstumsphase und wir könnten uns keine besseren Bedingungen wünschen.“

Staffbase ist der weltweit führende Anbieter für Mitarbeiter-Apps und moderne Intranets zur Verbesserung der Mitarbeiterkommunikation in großen und internationalen Unternehmen. Durch die mobile Version können Arbeitgeber ihre Mitarbeiter*innen überall sicher erreichen – ob im Büro, zu Hause, in der Fabrikhalle oder unterwegs. Die Plattform ermöglicht der Belegschaft einen besseren Zugang zu Unternehmensinformationen und den Tools für den digitalen Arbeitsplatz. Mit Hauptsitz in Chemnitz und Büros in New York, Amsterdam, London, München, Leipzig, Berlin, Dresden und Köln ermöglicht Staffbase interne Kommunikation, die bei allen Mitarbeiter*innen ankommt. Das bestätigen mehr als 400 Kund*innen weltweit – darunter DHL, T-Systems, Viessmann, Adidas, Paulaner, MAN Truck & Bus SE sowie Audi.

Quelle: staffbase.com.

Deutlich mehr Menschen könnten im Homeoffice arbeiten

Deutlich mehr Menschen in Deutschland könnten im Homeoffice arbeiten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des ifo Instituts. Danach arbeiteten im Februar nur rund 30 Prozent der Beschäftigten mindestens teilweise im Homeoffice. „Das Potenzial liegt bei 56 Prozent. Die Firmen und die Mitarbeiter schöpfen es bei weitem nicht aus. Die im Januar beschlossene Pflicht der Firmen zum Homeoffice, um die Corona-Ansteckungen zu verringern, ist deshalb bislang zum Teil verpufft“, sagt ifo-Forscher Jean-Victor Alipour, einer der Autoren. Der Anteil der Firmen, die Homeoffice nutzten, lag im Februar bei 81 Prozent.

Um Corona zu bekämpfen und Öffnungen zu ermöglichen, sei es erforderlich, dass mehr Menschen im Homeoffice arbeiteten, schreiben die Autoren. Das könnte bedeuten, die Homeoffice-Pflicht auf die Arbeitnehmer*innen auszudehnen. „Aktuell gibt es in Deutschland lediglich die Bitte an die Arbeitnehmer, ein Angebot zum Homeoffice  auch anzunehmen. Frankreich und Belgien hatten dagegen im Winter eine Pflicht zum Homeoffice auch für Arbeitnehmer ausgesprochen“, sagt Alipour.

Die Arbeit zuhause könnte auch mit Anreizen attraktiver gemacht werden – für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber. Etwa durch Belegungsobergrenzen für Büros, die Office-Arbeitsplätze für Unternehmen verteuern. Oder durch stärkere steuerliche Anreize für potenzielle Heimarbeiter. Aktuell kann man 5 Euro pro Tag und höchstens 600 Euro steuerlich absetzen. „Dies ist nur zur Entlastung bei den Kosten gedacht, nicht aber als Anreiz“, sagt Alipour.

Der Dienstleistungssektor verzeichnet mit 40 Prozent den größten Anteil an Beschäftigten im Homeoffice. „Dies dürfte vor allem an der Berufsstruktur und den Tätigkeitsprofilen der Branche liegen“, sagt Alipour. Im Großhandel sind es 24 Prozent, in der Industrie knapp 22 Prozent, auf dem Bau gut 10 Prozent und im Einzelhandel knapp 10 Prozent.